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DIE PAPSTAUSSTELLUNG
OPUS JUSTITIAE PAX –
Das Werk der Gerechtigkeit ist der Frieden.
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Diesen Wahlspruch wählte Eugenio
Pacelli, als er am 13. Mai 1917 zum Bischof geweiht wurde. Er ist
diesem Grundsatz auch als Papst Pius XII. gerecht geworden. Was
für Menschen, die ihr Wissen über diesen Papst aus Rolf
Hochhuths Drama „Der Stellvertreter“ beziehen, wie eine
Provokation klingt, ist im Lichte der historischen Forschung nichts
als die Wahrheit. Jeder, der die biographische Ausstellung über
Pius XII. ohne ideologische Scheuklappen betrachtet, wird feststellen,
dass der Vatikan hier nicht Apologetik, sondern sachliche Aufklärung
leistet.
Viele, für die der nationalsozialistische Völkermord an
sechs Millionen europäischen Juden ein verabscheuungswürdiges
Menschheitsverbrechen ist, haben schon einmal diesen Traum geträumt:
Nachdem die ersten Nachrichten über Hitlers Vernichtungslager
im Vatikan eintreffen, betritt Papst Pius XII. den Mittelbalkon
des Petersdoms und klagt in bewegenden Worten die Naziverbrechen
an. Zur selben Stunde lauscht Adolf Hitler der Direktübertragung
des Papstprotestes. Dann kämpft er eine Nacht lang mit seinem
Dämon, stoppt am nächsten Morgen die „Endlösung
der Judenfrage“ und ist vom Saulus zum Paulus geläutert.
Ein schöner Traum, doch weit entfernt von der Realität
des totalitären „Tausendjährigen Reiches“.
Die Wirklichkeit war anders – und wie sie war, zeigt die Ausstellung
„Opus Justitiae Pax“.
Um eine einzige Seele zu retten, müsse man den Mut aufbringen,
sich selbst mit dem Teufel an einen Tisch zu setzen. Das ist Pacellis
Maxime gewesen. Deshalb hat er mit Mussolini, Stalin und Hitler
verhandelt. Auch darum hat er die „schreckliche Ideologie
des Nationalsozialismus“ mit ihren antisemitischen und antikatholischen
Wurzeln durchschaut und wiederholt scharf verurteilt. >>>
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